Analerkrankungen Afterbeschwerden: Wie Analhygiene bei Vor- und Nachsorge helfen kann

Mit oder ohne Seife? Wie oft waschen? Und was ist nach einem Eingriff am After zu beachten? Bei Analbeschwerden spielt auch immer die richtige Analhygiene eine Rolle.

Analbeschwerden: Bei welchen Symptomen kann die richtige Analhygiene helfen?

Wer unter Analbeschwerden leidet, sollte auch auf die richtige Analhygiene achten. Sie kann nicht nur helfen, Symptomen und den zugrunde liegenden Analerkrankungen vorzubeugen. Nach Eingriffen im Analbereich unterstützen bestimmte Hygienemaßnahmen auch den Heilungserfolg.

Probleme in der Analregion äußern sich oft durch folgende Symptome:

  • Blutungen
  • Schmerzen
  • Jucken
  • Brennen
  • Stuhlschmieren

Verschiedene Erkrankungen können diese auslösen. Häufig haben sich zum Beispiel die Gefäßpolster am After vergrößert (Hämorrhoidalleiden). Es können aber auch Eitergeschwüre im Analbereich auftreten (Analabszess) oder sich Gänge zwischen Analkanal und der Haut um die Afteröffnung herum bilden (Analfistel). Wenn die Analschleimhaut einreißt oder eine Vene am Anus verstopft, sprechen Fachleute dagegen von einer Analfissur bzw. Analthrombose. Bei Afterbeschwerden wie diesen ist es wichtig, auf die richtige Analhygiene zu achten.

Afterbeschwerden vorbeugen: Was ist bei der Analhygiene zu beachten?

Analbeschwerden lassen sich durch die richtige Analpflege vorbeugen. Dazu gehören verschiedene Maßnahmen:

  • Seifen können Stoffe enthalten, die die empfindliche Haut am After reizen und zu Entzündungen oder auch allergischen Reaktionen führen können. Zur Reinigung reicht lauwarmes Wasser in der Regel aus. Wer trotzdem nicht auf Seife verzichten möchte, sollte zu pH-neutralen oder leicht sauren Waschprodukten greifen.
  • Auch Feuchttücher können reizende Zusätze enthalten. Wer Problemen wie Hämorrhoiden vorbeugen möchte, sollte lieber reißfestes Toilettenpapier oder einen Waschlappen mit Wasser anfeuchten und zur Reinigung nutzen.
  • Bei Toilettenpapier darauf achten, dass es ungebleicht, nicht zu rau und nicht parfümiert ist.
  • Afterbeschwerden entstehen auch durch übertriebene Analpflege. Denn zu häufiges Waschen schädigt die Hautbarriere. Ein- bis maximal zweimal täglich reicht aus.
  • Wer zu stark reibt, reizt die Haut in der Analregion. Daher lieber trocken tupfen. Das trägt zur Vorbeugung von Hämorrhoiden und anderen Analerkrankungen bei.
  • In Unterwäsche aus Synthetikfasern stauen sich Hitze und Feuchtigkeit. Das kann die Haut am After reizen. Lieber Wäsche aus Baumwolle nutzen: sie ist atmungsaktiv und hält die Haut trockener. Zudem lässt sich Unterwäsche aus Baumwolle meist auch bei höheren Temperaturen waschen, was die Hygiene zusätzlich erhöht.

Analbeschwerden: Wie sieht die Analhygiene nach einem Eingriff aus?

Nach einem Eingriff wegen Analbeschwerden sind sich viele Betroffene unsicher, was bei der Analhygiene zu beachten ist. Zuerst einmal ist es wichtig, die Analregion nach jedem Stuhlgang mit lauwarmem Wasser mehrere Sekunden lang zu spülen. Sie können sich dazu auf den Badewannenrand setzen, ein Bidet oder auch eine Po-Dusche nutzen. Tupfen Sie anschließend den After mit einem weichen Tuch trocken. Trockene, nicht verklebende Wundauflagen ggf. zusammen mit einer Salbe verhindern, dass die Unterwäsche an der Wunde reibt.

Bei der ursächlichen Therapie von Hämorrhoiden und anderen Analerkrankungen sind auch Sitzbäder Teil der Nachsorge. Bis die Wunde vollständig abgeheilt ist, sollten Sie diese zweimal täglich für jeweils 20 Minuten durchführen (z.B. mit entzündungshemmenden Zusätzen wie Kamille, Hamamelis, Eichenrinde oder synthetischen Gerbstoffen).

Vor- und Nachsorge von Afterbeschwerden: Was hilft neben der richtigen Analhygiene noch?

Zur Vor- und Nachsorge von Hämorrhoiden und anderen Analerkrankungen spielen neben der richtigen Analpflege auch weitere Maßnahmen eine Rolle. Dabei ist es vor allem wichtig, für einen normalen Stuhlgang zu sorgen. Wer zu Verstopfung neigt, kann seinem Darm mit ballaststoffreicher Ernährung (Gemüse, Obst, Vollkorn) und ausreichend Flüssigkeit auf die Sprünge helfen. Auch Flohsamenschalen machen den Stuhl weich und gleitfähig. Darüber hinaus hält körperliche Bewegung den Darm aktiv und beugt Verstopfung vor.

Was zudem hilft: Nichts erzwingen! Das bedeutet einerseits, beim Stuhlgang möglichst wenig zu pressen und auch nicht zu viel Zeit auf der Toilette zu verbringen. Andererseits ist es auch nicht gut, den Stuhldrang zu unterdrücken. Ein regelmäßiger Rhythmus beim Toilettengang kann daher ebenso dazu beitragen, den Stuhlgang zu regulieren. Um den Druck nach unten zu reduzieren, sollten Betroffene außerdem vermeiden, schwere Lasten zu heben oder lange zu stehen.

Analbeschwerden und Analhygiene: Wo finde ich Hilfe?

Bei Analbeschwerden gibt es verschiedene Anlaufstellen, die Betroffene über die richtige Analhygiene informieren können. Wer Afterbeschwerden wie Hämorrhoiden vorbeugen möchte, kann sich bei Ärztinnen oder Ärzten erkundigen, die auf Erkrankungen des Enddarms spezialisiert sind (Proktologie). Auch die hausärztliche Praxis kann dazu beraten.

Zudem bieten viele Apotheken Infos zu den Themen Afterbeschwerden und Analpflege. Nach einem Eingriff (z.B. wegen Hämorrhoiden) gibt die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt Empfehlungen zur Analhygiene und weiteren Nachsorge. Eine schnelle ärztliche Abklärung ist darüber hinaus nötig, wenn bereits vorhandene Symptome stärker werden oder wenn Beschwerden wie Blutungen, Fieber oder Schmerzen auftreten.